Deep Talk Ep. 2: Verkaufen mit gutem Gefühl - eine neue Perspektive auf das Hassthema Nr. 1

Ein Gespräch mit Rebekka Siegel, Verkaufstrainerin, Coach und selbsternannte Verkaufsrebellin (www.rebekka-siegel.de)

Es ist schön, selbständig zu sein. Wenn da dieses eine Thema nicht wäre!

Kennst Du es – das Hassthema Nr. 1 vieler Einzelunternehmer?

Du ahnst es: Es ist das leidige Verkaufen.

Aber warum ist das so?

Wieso tun sich gerade leise, weibliche Selbständige mit dieser Aufgabe schwer?

Wie können wir einen neuen Blick aufs Verkaufen gewinnen?

Darüber spreche ich mit Verkaufstrainerin Rebekka Siegel in der zweiten Folge von

🎬Deep Talk – menschlich statt marktschreierisch

Sie behauptet „Die Freude am Verkaufen ist angeboren“.

🌸Was heißt das genau?
🌸Und wie kannst Du Dich - gerade als Coach, der anderen Menschen helfen möchte - beim Verkaufen besser fühlen?

Das verrät Rebekka Dir in diesem Video: https://bit.ly/3Ana9zM

 Du liest lieber? Das Transkript findest Du weiter unten.

Trankskript

Christina: Wir haben uns heute ein Thema ausgesucht. Man könnte es fast schon ein Hassthema nennen, weil bei vielen Selbstständigen das Thema Verkaufen ja nicht so beliebt ist. Also, ich weiß jetzt auch gerade jetzt wenn ich viel mit Coaches gearbeitet habe, die kommen dann zu mir und sagen, “Ich möchte Menschen helfen, aber ich möchte denen nichts aufschwätzen. Und du sagst ja jetzt du bist Verkaufsrebellin, nennst du dich sogar, also möchtest das ganze von einer anderen Seite aufrollen und behauptest sogar, die die Freude am Verkaufen ist uns angeboren. Das musst du uns mal erklären.

Rebekka: Ja, absolut und danke, dass ich da sein darf, weil ich, wirklich ich liebe verkaufen. Ich finde verkaufen hat sowas Magisches, sowas Energetisches, sowas Weibliches. Sowas Liebevolles, weil letztendlich, wenn ich in Verkaufsgespräch gehe, dann habe ich jemand gegenübersitzen, der irgendein Thema hatte, irgendeine Herausforderung, die er nicht alleine lösen kann. Sonst würden wir nicht zusammen sitzen. Und dann wirklich zu sagen, wir hatten es ja auch schon mal über das über den weiblichen Aspekt vom Verkaufen, es darf einfach anders ablaufen, wir dürfen das anders sehen. Und ich finde verkaufen, als unangenehm zu betrachten, ist einfach eine Entscheidung. Also das ist ja wie ein Messer. Mit einem Messer kann ich ein Brot schneiden und mich nähren oder ich kann mit einem Messer jemanden, was antun. Das ist einfach. nur, was denke ich drüber. Und verkaufen ist so toll eben, du hast jemand da, der eine Herausforderung hat. Du gehst wirklich drauf ein. Ich finde, was uns ja verbindet, dieses Menschliche. Ich habe einen Menschen gegenübersitzen, ich habe niemanden gegenübersitzen, der ein wandelndes Portemonnaie ist, und ich dann irgendwie das Geld rausziehen möchte. Sondern ich habe eine Person gegenübersitzen, die irgendeine Herausforderung hat, ich gehe auf die ein. Wir gucken, ob wir gemeinsam eine Lösung finden können, ob ich die auf dem Weg begleiten kann. Das ist doch so was Verbindendes, sowas Liebevolles, Ich finde, das dürfen wir auch wieder sehen übers Verkaufen. Das ist einfach was ganz ganz Tolles.

Christina: Du magst also das Verkaufen ein bisschen aus dieser Marktschreierecke, dieser Schmuddelecke rausziehen. Und du sagst, eigentlich ist es Hilfe, die wir anbieten. Also es ist nicht, dass wir da sitzen und sagen, so ich möchte dir jetzt mal hier die Hunderter und Tausender aus der Tasche ziehen. Sondern wenn wir verstehen, dass wir mit unserem Angebot, was natürlich etwas kostet, anderen Menschen bei ihrer Zielerreichung helfen, ist einfach so dieser Perspektivwechsel. Jetzt sprachst Du eben schon an, der weibliche Aspekt des Verkaufens. Es ist ja, glaube ich, schon so, dass sich damit am ehesten auch Frauen schwer tun. Dieses “Ich muss mich jetzt da hinstellen und mich irgendwie darbieten, damit mir jemand was abkauft.” Ist das auch so deine Erfahrung?

Rebekka: Also leider ja, ich glaube das ist wirklich noch so ein Generationsding, wie wir Frauen erzogen worden sind. So stell dich nicht so arg in den Vordergrund. Sei nicht so laut. Es dreht sich nicht alles nur um dich. Das steckt so irgendwie noch drin. Und selbst wenn es in unserer Kindheit nicht drin gesteckt hat, ich arbeite ja sehr energetisch, dann steckt es halt im Kollektiv noch drin. Wir kommen da einfach her, wir haben das noch in uns. Und sich dann hinzustellen selbstbewusst, und du sagst ja gerade auch die leisen Töne, wofür du stehst. Ich meine, ich bin eine Rampensau. Und ich stelle mich hin und sage: “Es ist das Coolste, was wir zusammen machen können. Guck mal, hast du Lust eben verkaufen anders kennenzulernen? Auf deine Einzigartigkeit zu verkaufen. Und meins ist jetzt dieses Duf duf duf, das ist meine Persönlichkeit. Wenn ich es jetzt auf deine Art machen würde, und wäre eher ruhig und würde eher in die Tiefe gehen und auch den anderen Menschen erfassen. Kann ich auch machen, das bin ich aber nicht. Das heißt, es darf jeder wirklich so verkaufen, wie wie er oder sie ist, wie die eigene Persönlichkeit ist.

Christina: Genau, da kommt sehr stark dann auch die Persönlichkeit rein, und dadurch wird natürlich auch so diese Hemmschwelle genommen, was es ja auch ist. Ja, weil man denkt man verkleidet sich jetzt als etwas, was man nicht ist. Ja, jetzt wollte ich gerade sagen. Du bist jetzt von dir aus, eher so eine Verkäuferpersönlichkeit, wie man es vielleicht kennt. Du bist nach außen und du lachst und bist einfach voller Energie. Was, wenn ich jetzt introvertiert bin oder schüchtern oder ja, vielleicht einfach auch schon viele Dinge erlebt habe, die mich abgeschreckt haben von diesem Verkaufsprozess? Wie gehst du dann da so vor, was machst du dann?

Rebekka: Erstmal wirklich, also ich arbeite super gerne mit Tetra Healing, weil damit kannst Du wirklich diesen ganzen Kladderadatsch, irgendwelche negativen Erfahrungen, die alle da sind, einfach mal raus aus dem System. Mal quasi wie so ein Reset machen, dass du mal durchatmen kannst. Und dann gucken wir wirklich, was ist denn dein Stil, wie kannst du denn verkaufen? Weil du, die eher die leisen Töne ansprichst, ich bin ja eigentlich nicht deine Zielgruppe. Du ziehst ja keine Rampensäue an unbedingt. Und von daher, das ist ja auch vollkommen richtig. Super, dass es dich gibt, weißt Du, dass wir diese Klaviatur an der Menschheit an unseren Eigenschaften, dass es da immer zusammen passt, das sind wie so Puzzleteile. Und damit holst du ja auch deine Zielgruppe ab. Und einfach dir die Erlaubnis schon mal zu geben. Ich glaube, was jetzt jede Person, die zuguckt mitnehmen kann: Gib dir selbst die Erlaubnis, dich im Verkaufsgespräch so zu geben, wie du bist. Das ist so wichtig. Und wenn du eher introvertiert bist und eher leise und nicht dieses loud and proud, das ist in Ordnung. Du kannst damit verkaufen. Und du musst dich nicht wie ich hinstellen und sagen düdüdüdü, wir machen jetzt hier Party im Gespräch. Musst du nicht und wäre auch falsch. Weil verkaufen heißt nämlich nicht, ich setze jetzt den Verkäuferhut auf, ziehe mein Mäntelchen, mein Verkaufsmäntelchen und schlüpfe in diese Rolle. Sei wirklich so wie du bist.

Christina: Es ist wirklich so. Ich sehe das auch oft, wenn ich mal an einem Webinar teilnehme. Am Ende möchten ja dann viele noch mal ihr Angebot zeigen, vielleicht war es ein kostenloses Webinar. Und selbst extrovertierte Persönlichkeiten,die ich auch regelmäßig auf LinkedIn sehe, die einen tollen Job machen, sobald dieses Thema kommt, oh, auf einmal fangen sie an zu stottern fühlen sich unwohl. Es ist wirklich wie so ein “Ich mache was Verbotenes” man fängt innerlich an zu zittern und denk “Oje, jetzt habt ihr mich ertappt. Ich will eigentlich doch was verdienen. Also, das ist, glaube ich, so das, was psychologisch auch vorgeht in einem. Jetzt sagtest Du Tetra Healing. Kannst du noch mal für alle, die das noch nicht so kennen, vielleicht in einem Satz sagen, was passiert da? Was machst du da?

Rebekka: Also, ich arbeite mit dem Schöpfer, ich gebe Anweisungen, dass irgendwas aufgelöst wird. Und wir arbeiten einfach mit dem Unterbewusstsein. Also ich komme auch aus einer klassischen Coach-Ausbildung, kann das auch über Byron Katie Glaubenssätze aufzulösen. Da arbeitet man eben mit dem Bewusstsein. Und ich arbeite gleich mit dem Unterbewusstsein, und du kriegst gleichzeitig alles mit. Ich hole mir immer Dein ok. Das, was aufgelöst werden darf, das ist einfach in der Tiefe, die ich vorher noch nie kennengelernt habe. Und ich liebe Abkürzungen. Für mich ist das Furchtbarste, wenn du irgendwas auflösen willst, dann noch mal lang im Schlamm rumzuwühlen und jetzt spür da noch mal rein. Ich bin schon Fan vom Spüren, aber wenn du jetzt irgendwelche Sachen loswerden willst, dann da nochmal so richtig rein und im Schlamm rumwühlen, das mag ich nicht. Wenn es jemand mag, gerne zu jemand anderem gehen. Wenn es leicht gehen darf. Du spürst das auch körperlich, es nimmt alles mit. Das ist einfach wirklich in einer Tiefe Dinge auflösen und dann an auf einmal anders handeln zu können, das ist was mir meine Kunden rückmelden, die dann sagen. Also das passiert mit sogenannten Downloads das quasi ein komplettes Buffet runtergeladen wird, von dem dein Unterbewusstsein sich dann neu bedienen kann. Vorher hat es nur seine eingeschränkte Sichtweise. Zum Beispiel aus Thema Erfolg. Wenn ich dich jetzt fragen würde, weißt du genau, was für dich Erfolg ist. Ich weiß, was für mich Erfolg ist. Damit laden wir quasi nochmal so ein großes Buffet an Erfolgsmöglichkeiten runter, wo dein Unterbewusstsein sich dann selbst bedienen kann. Ich probiere das mal aus, ich gucke, ob mir das schmeckt. Und auf einmal verhältst du dich anders, aber immer deiner Natur entsprechend, weil da achtet das Unterbewusstsein ja schon drauf. Und verhält sich aber auf einmal anders, und denkst du denkst dir dann: “Ich habe einen anderen Weg gefunden.” Und damit wird es jetzt auf einmal leichter. Und deswegen liebe ich es halt so. Und das bringt dann auch so die Leichtigkeit in dieser krampfige Verkaufen. Wahrscheinlich, dass man für sich neu definiert, was ist eigentlich verkaufen für mich?

Christina: Und du sagst, wenn du mal den Blickwinkel wechselst und verkaufen ist eigentlich etwas, damit ich anderen was Gutes tun kann, also gerade auch so im Coaching Bereich. Wir helfen Menschen und möchten Menschen weiterbringen. Dass man dann auch leichter verkauft. Was wäre denn für dich so der erste Schritt, wenn du sagst, ok, jemand tut sich da wirklich schwer und hat schon alles versucht mit Akquisemails schreiben und virtuellen Kaffees und diese ganzen Sachen, und kriegt da sprichwörtlich Pickel, wenn er daran denkt. Also, gehen wir mal zurück zu denen, die sich einfach schwer tun mit diesem “Ich muss da raus und bin keine Rampensau.”. Was wäre so ein erster Schritt, den die machen könnten, dass sie das Gefühl haben “Ich verkaufe, aber es fühlt sich nicht so nach verkaufen an”?

Rebekka: Also, der erste Schritte ist tatsächlich, ich vergleiche das manchmal mit Fahrradfahren, weil wir wissen doch alle, wie die Strategien sind, wie verkaufen geht. Das ist wie beim Fahrradfahren. Ich weiß, wo ich meine Hände am Lenker habe. Ich weiß, in welche Richtung ich treten muss, dass ich nach vorwärts trete, um voranzukommen rückwärts, um zu bremsen. Also die Strategien, die kennen wir in der Regel. Das ist nicht das riesen Thema. Ich muss das auch wissen, aber dass ich draufsitze und dass ich einen Gleichgewichtssinn habe, dass ich nicht runterfallen und dass ich mich traue in die Pedale zu treten und die Füße vom Boden weg zu heben, das ist es, was es hauptsächlich beim Fahrradfahren ausmacht. Beim Verkaufen genauso. Und ich würde wirklich anfangen, was jede und jeder für sich tun kann, ist sich die Erlaubnis zu geben, das ist der erste Schritt. Sich wirklich bewusst zu sagen: “Ich erlaube mir, verkaufen anders sehen zu können. Und ich erlaube mir mit mit der Art, die ich habe, ohne mich verstellen zu müssen, in die Gespräche reinzugehen. In die Social-Media-Kommunikation, oder was auch immer. Also, ich finde es entwickelt sich ja auch so mit der Zeit, und ist auch eine Erlaubnissache, mal anders zu schreiben und mal so zu schreiben, wie man wirklich spricht. Meine ersten LinkedIn-Posts - ich müsste sie mir mal rauskramen - die sehen wahrscheinlich aus, die könntest du in den Buchdruck geben.

Christina: Das ist auch das, was ich meinen Kunden oft mitgebe: Freimachen von diesen Regeln, die wir vielleicht noch aus der Schulzeit oder aus der Angestelltenzeit kennen. Ich habe auch lange im Konzern gearbeitet, da musst immer alles perfekt sein. Und dann plötzlich sollst du auf Social Media dich so zeigen, wie du jetzt gerade bist. Das ist auch ein riesen Sprung, den man sich erlauben muss, und das geht nicht von heute auf morgen. Und ich denke, da bist du völlig richtig, wenn du sagst, sich das erstmal erlauben, ausprobieren, sich Zeit geben. Wir haben leider hier bei LinkedIn immer nur eine Viertelstunde. Man könnte über diese Thema ja ewig reden. Aber was ich jetzt als ersten Eindruck auch von dir und deiner Arbeit rausziehe ist, es darf leicht sein. Und es geht leicht, und es führt über deine Persönlichkeit und natürlich immer auch über den Kunden. Wie du vorhin gesagt hast, guck in den Kunden rein, versuche so zu spiegel, was der Kunde braucht, aber bleibt bei dir. Aber meistens ziehen wir eben auch die Kunden an, die passen. Wenn da irgendwelche Reibungsprozesse kommen, dann sollte es vielleicht auch nicht unbedingt sein. Das darf man sich auch sagen.

Rebekka: Und letztendlich ziehst du ja auch nur die Kunden an, die passen, wenn du dich zeigst, wie du bist. Und ansonsten gibt's natürlich immer die Reibung, weil wenn ich eine Maske auf habe, dann ziehe ich diese Maskenkunden an, und wenn ich so raus gehe, wie ich wirklich bin, dann ziehe ich genau die an, die passen.

Christina: Ja, das ist ganz wichtig. Ja, also, ich kann es nur noch mal an alle, die uns zuhören rausgeben. Traut euch. Verkaufen ist kein Hexenwerk. Es ist auf jeden Fall kein Hassthema, muss es nicht sein. Ihr tut das, um anderen zu helfen, an ein gewisses Ziel zu kommen. Ihr dürft das so machen, wie es sich für euch gut anfühlt. Ihr müsst keine Linkedin Akquise machenr oder irgendwelche Ads schalten, oder wie auch immer, wenn es zu euch nicht passt. Und ja, wenn ihr euch da unwohl fühlt, trotz allem, dann meldet euch auf jeden Fall bei Rebekka. Ich glaube, sie ist da wirklich eine tolle Ansprechpartnerin, um euch euren eigenen Weg zu zu zeigen und die Freude an dem Thema zurückzubringen. Weil ohne verkaufen kein Business, leider.

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Willkommen auf meinem Blog

Ich bin Christina Jokilehto und begleite Dich weg von den üblichen lauten Marketing-Methoden. Hin zu einer Kommunikation, die Emotionen weckt und Vertrauen schafft.

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Deep Talk Ep. 3: Netzwerken für Introvertierte - Tipps von einer leisen Mutmacherin

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Deep Talk Ep. 1: Wie Werte mehr Klarheit in Dein Business bringen